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Amylin

Verfasst von: K. J. Lackner und D. Peetz
Amylin
Synonym(e)
Inselzell-Amyloidpeptid; Diabetes-assoziiertes Peptid (DAP)
Englischer Begriff
amylin; islet amyloid polypeptide
Definition
Amylin ist ein 67 Aminosäuren (AS) langes sekretorisches Protein der Inselzellen mit einer 22 Aminosäuren langen Signalsequenz.
Beschreibung
Amylin (Molmasse: ca. 7,4 kDa) wird von den Inselzellen des Pankreas synthetisiert und gemeinsam mit Insulin in sekretorischen Granula gespeichert und sezerniert. Es gehört zur Calcitoninfamilie. Nach Abspaltung je eines N- und C-terminalen Propeptids durch Prohormonkonvertasen 1/3 und 2 ist das reife Protein ein 37 Aminosäuren langes Peptid (AS 12–48 des Proproteins). Amylin wird als Inselzellamyloid bei Patienten mit Typ-II-Diabetes und Insulinomen im Gewebe gefunden. Amylin wird deshalb als potenziell pathogenes Agens in der Entstehung des Diabetes Typ II diskutiert. Die Amylinkonzentrationen im Plasma laufen parallel zu den Insulinkonzentrationen (nüchtern ca. 3–5 pmol/L). Die Plasmahalbwertszeit von Amylin ist länger als die von Insulin und entspricht etwa der von C-Peptid. Entsprechend haben Patienten mit Typ-I-Diabetes verminderte Amylinkonzentrationen, Patienten mit frühem Typ-II-Diabetes und relativem Insulinmangel erhöhte Amylinkonzentrationen. Amylinrezeptoren finden sich vor allem im ZNS. Sie scheinen in die Regulation der Nahrungsaufnahme involviert. Amylin hemmt die Glukagonfreisetzung und moduliert die Insulinwirkung spezifisch am Muskel aber nicht am Adipozyten. Nicht amyloidogene Analoga des Amylins werden als mögliches Therapieprinzip des Diabetes evaluiert.
Literatur
Westermark P, Andersson A, Westermark GT (2011) Islet amyloid polypeptide, islet amyloid, and diabetes mellitus. Physiol Rev 91:795–826CrossRef