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Kidney injury molecule-1

Verfasst von: A. M. Gressner und O. A. Gressner
Kidney injury molecule-1
Synonym(e)
KIM-1
Englischer Begriff
human kidney injury molecule-1
Definition
KIM-1 ist ein in dedifferenzierten und regenerierenden proximalen Tubulusepithelzellen der geschädigten Niere exprimiertes Typ-I-transmembranöses Glykoprotein, dessen Konzentration in Blut und Urin bei akuten und chronischen toxischen sowie ischämischen Tubulusschädigungen diagnostisch relevant ansteigt.
Beschreibung
Die extrazelluläre Domäne (Ektodomäne) von KIM-1 besteht aus einer Immunglobulin-ähnlichen Domäne, die eine lange Muzin-ähnliche Domäne bedeckt und auf deren Funktion bei der Zelladhäsion und Vermittlung der Phagozytose in der geschädigten Niere hinweist. In Tubulusepithelzellen der gesunden Niere ist KIM-1 nicht nachweisbar, aber stark exprimiert bei ischämischen und toxischen Tubuluschädigungen/-nekrosen. Die freigesetzte Ektodomäne ist in Urin und Serum/Plasma bei akuten und chronischen Nephropathien (z. B. IgA-Nephropathie), Transplantatabstoßung und toxischen Nephropathien mittels ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) messbar. Die Kenngröße besitzt eine hohe diagnostische Sensitivität (Sensitivität, diagnostische) und Spezifität (Spezifität, diagnostische). Der klinische Einsatz kann in Verbindung mit Biomarkern ähnlicher Indikation wie Neutrophilen-Gelatinase-assoziiertes Lipocalin (NGAL), Cystatin C und Interleukin-18 erfolgen.
Literatur
Devarajan P (2011) Biomarkers for the early detection of acute kidney injury. Curr Opin Pediatr 23:194–200CrossRefPubMedPubMedCentral
Tummalapalli L, Nadkami GN, Coca SG (2016) Biomarkers for predicting outcomes in chronic kidney disease. Curr Opin Nephrol Hypertens 25(6):480–486CrossRefPubMed