Die prostataspezifische saure Phosphatase ist eine Tartrat-hemmbare Isoform der sauren Phosphatase (Phosphatase, saure) mit einem Wirkungsoptimum zwischen pH 4,5 und 6,0.
Struktur
Die prostataspezifische saure Phosphatase (SP) ist ein 100 kDa schweres Glykoprotein, das aus 2 identischen Untereinheiten aufgebaut ist.
Molmasse
100 kDa.
Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination
Die saure Phosphatase lässt sich unterteilen in eine Gruppe Tartrat-resistenter (aus Osteoklasten) und Tartrat-hemmbarer Phosphatasen (aus Thrombozyten und Prostata). Die Isoformen sind v. a. in den Lysosomen lokalisiert und spalten Phosphatester bei einem pH <7,0.
Funktion – Pathophysiologie
Während die Tartrat-resistente saure Phosphatase im Serum physiologisch bei Heranwachsenden und pathologisch bei Erwachsenen mit Knochenabbau und -umbau erhöht ist, wird die Tartrat-hemmbare prostataspezifische saure Phosphatase vermehrt bei Prostatahyperplasie, Prostatitis und beim Prostatakarzinom ins Serum freigesetzt.
Erhöhte Werte der Tartrat-hemmbaren sauren Phosphatase können Indikatoren von Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems sowie des Prostatakarzinoms sein. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass jede Manipulation der Prostata (rektale Untersuchung, Blasenkatheterisierung, Fahrradfahren etc.) sowie eine Hyperplasie oder Entzündung der Prostata eine vermehrte Freisetzung der sauren Phosphatase bedingen können. Aufgrund des besseren Sensitivitäts-Spezifitäts-Profils wird heutzutage bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom anstelle der Gesamt-SP oder der Tartrat-hemmbaren SP die Bestimmung des PSA (Prostataspezifisches Antigen) bevorzugt.