Der Donath-Landsteiner-Test dient zum Nachweis von
Donath-Landsteiner-Antikörpern, die biphasische
Hämolysine darstellen und in der Kälte an
Erythrozyten binden und erst in der Wärme hämolysieren. Der positive Nachweis der Donath-Landsteiner-Antikörper dient zur Diagnose einer paroxysmalen Kältehämoglobinurie. Der Donath-Landsteiner-Test zum direkten oder indirekten Nachweis von biphasischen Hämolysinen wird bei Hämoglobinurie unklarer Genese und bei Kindern mit positivem direkten Coombs-Test vom Komplementtyp durchgeführt. Beim direkten Nachweis wird ein Teil des Patientenbluts bei 37 °C inkubiert, während ein weiterer Teil des Patientenbluts zuerst bei 4 °C inkubiert und danach auf 37 °C erwärmt wird. Wird hierbei exklusiv im zweiten Ansatz eine Hämolyse beobachtet, die sich durch eine Rotfärbung des
Serums anzeigt, während es im ersten Ansatz nicht zu einer Zelllyse kommt, dann ist der Test positiv und beweist das Vorliegen von Donath-Landsteiner-Antikörpern. Hintergrund eines negativen Testergebnisses im direkten Test kann jedoch die häufig bei
hämolytischen Anämien beobachtete Komplementverarmung des Patientenserums sein. Daher wird bei negativem Testergebnis das indirekte
Nachweisverfahren angeschlossen, bei dem normales Serum als Komplementquelle zugesetzt wird. Das Patientenserum wird hierzu bei 37 °C von den Erythrozyten abgetrennt und mit Normalserum versetzt. Anschließend werden P1-Antigen-positive Erythrozyten der
Blutgruppe O hinzugegeben und analog zum direkten Nachweisverfahren inkubiert. Beim Vorkommen von Donath-Landsteiner-Antikörpern in der
Patientenprobe kommt es dann nach bithermer Inkubation zur Hämolyse, während im monothermen Ansatz keine Hämolyse nachweisbar ist. Die Existenz von Donath-Landsteiner-Antikörpern kann erst nach negativem Ergebnis in beiden Tests ausgeschlossen werden.