Skip to main content

Liquor-Monozyten

Verfasst von: T. O. Kleine
Liquor-Monozyten
Synonym(e)
CD14+319-Zellen in Cerebrospinalflüssigkeit (CSF); CSF-Monozytoidzellen
Englischer Begriff
CSF monocytes
Definition
Monozytoidzellen (1–3 % der CSF-Leukozyten), gewandert durch zirkumventrikuläre Organe aus Blut in Ventrikelliquor und aus Lymphflüssigkeit in Ductus thoracicus in lumbalen CSF (Liquor cerebrospinalis), um sich nach Aktivierung an zellulärer Immunüberwachung des Zentralnervensystems (ZNS) zu beteiligen (Zelluläre Immunüberwachung des ZNS (HLA-DR+ Lymphozyten).
Beschreibung
Monozytoidzelle (Durchmesser 10–20 μm, Lebenszeit ca. 14 Stunden) mit großem zentralen Kern von wabiger Struktur ohne Nukleoli, umgeben von viel körnigem Zytoplasma ohne Granula. Aktivierte Monozytoidzellen mit 1–3 Nukleoli haben mikrobizide Potenz durch Fähigkeit zur Phagozytose, angedeutet durch Einschlüsse im Zytoplasma; wandern mit Pseudopodien wie Monozyten im Blut. Makrophagen sind aktivierte Monozytoidzellen mit erkennbarem phagozytierten Material (z. B. Mikroben, Gewebsmaterial).
Diagnostische Bedeutung.
(Aktivierte) Monozytoidzellen sind vermehrt in CSF bei unspezifischer meningealer Reizung, z. B. nach Contusio cerebri, Luftenzephalographie, Ischämie oder Blutung im ZNS; bei Tumorinfiltration und Entzündung in CSF.
Literatur
Kleine TO, Flury R, Tritschler W (1977) Liquorzytologie mit vorgefärbten Objektträgern. Dtsch Med Wschr 102:1216–1221CrossRefPubMed
Kölmel HW (1976) Atlas of cerebrospinal fluid cells. Springer, Berlin/HeidelbergCrossRef
Oehmichen M (1976) Cerebrospoinal fluid cytology. Georg Thieme Verlag, Stuttgart