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Liquor-Neuronenspezifische Enolase (NSE)

Verfasst von: T. O. Kleine
Liquor-Neuronenspezifische Enolase (NSE)
Synonym(e)
γ-Enolase, Liquor; NSE in Liquor cerebrospinalis (CSF)
Englischer Begriff
CSF neuron specific enolase
Definition
γγ-NSE in CSF und Blut ist empfindliche Destruktionskenngröße für ZNS-Neuronen des Zentralnervensystems (ZNS) mit verminderter Spezifität bei Hämolyse durch Freisetzung von αγ-NSE aus Erythrozyten.
Struktur
Monomer: α, β, γ; Dimere: γγ, αγ, αα.
Molmasse
Monomer: 39 kDa; Dimer: 87–88 kDa.
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Ca. 1 mL entzellter Lumbal-(L-), Subokzipital-(SOP-), Ventrikel-(V-)Liquor und gleichzeitig gewonnenes venöses Serum (beides hämolysefrei).
Probenstabilität
Kurze Lagerung bei ca. 5 °C, bei −20 °C >1 Monat, bei −80 °C länger in sterilen verschlossenen Plastikröhrchen, z. B. aus Polystyrol.
Referenzbereich – Frauen
Lumbal-Liquor: ca. 25% niedriger als bei Männern (s. Männer).
Blutserum Ausschlussgrenze: bis 13 μg/L keine Geschlechtsunterschiede; im Blutplasma um Faktor >2 niedrigere Werte: ≤6 μg/L.
Referenzbereich – Männer
Lumballiquor: Ausschlussgrenze: 3,7–16,6 μg/L hämolyseabhängig mit Hb-Teststreifen prüfen!
Referenzbereich – Kinder
Lumballiquor: Ausschlussgrenze: 10,2 μg/L (s. o.).
Diagnostische Wertigkeit
γγ-NSE ist die Destruktionskenngröße für ZNS-Neurone, geeignet zum Nachweis eines neuronalen Zellschadens in CSF und Blutserum.
Absicherung durch weitere ZNS-Marker wie „glial-fibrillary acidic protein“ (GFAP → Liquor-Glial fibrillary acidic protein).
Spezifität erniedrigt bei Hämolyse in CSF und Serum, besonders bei geringen Konzentrationserhöhungen; erhöhte Ausschlussgrenzen vermindern Sensitivität.
Literatur
Kleine TO, Benes L, Zöfel P (2003) Studies of the brain specificity of S100B and neuro-specific enolase (NSE) in blood serum of care patients. Brain Res Bull 61:265–279CrossRefPubMed