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Reststickstoff

Verfasst von: G. Töpfer
Reststickstoff
Synonym(e)
Rest-N
Englischer Begriff
non protein nitrogen
Definition
Die nach Enteiweißung des Serums oder Plasmas (Liquor, Urin) mit Trichloressigsäure in das Filtrat gehenden Stickstoffverbindungen – in erster Linie Harnstoff, Aminosäuren, Harnsäure, Peptide, Kreatinin, Kreatin, Ammoniak, Phenole und Bilirubin – werden nach Kjeldahl (Kjeldahl-Methode) mit Schwefelsäure und Selendioxid verascht und das Ammoniak nach Freisetzen mit konzentrierter Lauge aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert, in 2 %iger Borsäure aufgefangen und mit 0,01 M Schwefelsäure gegen einen Mischindikator titriert.
Beschreibung
Historische Methode (bis in die 1970er-Jahre verwendet), um die nach Ausfällung der Proteine im Plasma verbleibenden geringen Stickstoffanteile zu analysieren, wobei die Hälfte des Reststickstoffs aus dem Harnstoff kommt. Der überwiegende Teil gehört zu den Schlackenstoffen, obwohl auch wertvolle Substrate zum Reststickstoff gehören, wie Peptide und Aminosäuren.
Die Zusammensetzung des Reststickstoffs ist in der folgenden Tabelle gezeigt.
 
Anteil in (mg N/100 mL)
Rest-N gesamt
26
13
6
Peptide
1,2
1,5
0,5
0,2
Ammoniak
0,1
 
 
Im Wesentlichen führen Erhöhungen von Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure zur Erhöhung des Reststickstoffs. Infolgedessen war früher die Hauptindikation für die Bestimmung im Plasma die Fragestellung Urämie.
Literatur
Richterich R (1965) Klinische Chemie. Karger, Basel/New York, S 197
Winkler L (1975) Klinische Biochemie. Verlag Volk und Gesundheit, Berlin, S 434–435