Skip to main content

Thomas-Plot

Verfasst von: T. Arndt
Thomas-Plot
Synonym(e)
Eisenstoffwechselplot nach Thomas
Englischer Begriff
Thomas plot
Definition
Diagnostisches Diagramm zur Beurteilung des Eisenstatus eines Patienten.
Beschreibung
Im Thomas-Plot werden Kenngrößen des Eisenstoffwechsels graphisch so angeordnet, dass sich in der durch die X- und Y-Achse aufgespannten Fläche 4 Quadranten mit je einer Differenzialdiagnose zum Eisenhaushalt ergeben (s. Abbildung).
Diagnostisches Diagramm zur Beurteilung des Eisenstatus:
Auf der X-Achse ist der Quotient aus der Konzentration des löslichen Transferrinrezeptors (Transferrinrezeptor, löslicher) und dem Logarithmus der Ferritin-Konzentration im Serum (Plasma) des Patienten, d. h. der sog. Ferritin-Index sTfR [mg/L]/log Ferritin [μg/L], aufgetragen, auf der Y-Achse der Hämoglobingehalt der Retikulozyten CHr („content of hemoglobin of reticulocytes“) [pg]. Die Differenzialdiagnose für den Patienten wird erhalten, indem man ausgehend vom Messwert CHr eine Waagerechte nach rechts und ausgehend vom sTfR/log Ferritin-Quotienten eine Senkrechte nach oben zieht. Der Schnittpunkt beider Linien findet sich in einem der 4 Quadranten mit der entsprechenden Differenzialdiagnose.
Der Ferritin-Index (sTfR/log Ferritin) ist ein Marker des Eisenangebots, CHr eine Kenngröße des Eisenbedarfs der Erythropoese (sog. Funktionseisen).
Interpretation
sTfR/log Ferritin >1,5: Ausdruck mangelnden Eisenangebots, CHr <28 pg Zeichen funktionellen Eisenmangels.
Quadrant 1: Speichereisenreserve gefüllt, normale Erythropoese.
Quadrant: 2: Speichereisenreserve vermindert, noch kein Funktionseisenmangel, normaler Hämoglobingehalt der Erythrozyten.
Quadrant 3: Speichereisenreserve vermindert, Funktionseisenmangel, hypochrome rote Blutzellen.
Quadrant 4: Speichereisenreserve gefüllt, Funktionseisenmangel, hypochrome rote Blutzellen.
Patienten mit Anämie infolge chronischer Erkrankungen sind in mehr als 95 % der Fälle durch Quadrant 1 oder 4 repräsentiert, Patienten mit leichtem Eisenmangel durch Quadrant 2 und solche mit ausgeprägtem Eisenmangel durch Quadrant 3.
Literatur
Thomas C, Thomas L (2002) Biochemical markers and hematologic indices in the diagnosis of functional iron deficiency. Clin Chem 48:1066–1076PubMed