08.08.2017 | Endoprothetik | Leitthema
Acetabulumfraktur – Prothesenversorgung wann und wie?
Wie sind die Resultate?
verfasst von:
Prof. Dr. M. Perl, C. von Rüden, L. Wenzel, V. Bühren, S. Hungerer
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Ausgabe 3/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Acetabulumfrakturen kommen einerseits bei jüngeren Patienten unter 40 Jahren vor, andererseits sind aber auch zunehmend geriatrische Patienten betroffen. Beim jüngeren Patienten stellt die Osteosynthese den Goldstandard dar. Die endoprothetische Versorgung der Acetabulumfraktur ist hier eine Ausnahmeindikation und reduziert sich auf schwere Gelenkluxationen und Kombinationsverletzungen von Acetabulum, Hüftkopf und Schenkelhals. Beim älteren Menschen ist die osteosynthetische Stabilisierung grundsätzlich ebenfalls ein zu erwägendes Therapiekonzept. Bei bestimmten Konstellationen wie Frakturen mit Beteiligung des vorderen Pfeilers, erheblich dislozierten Frakturen, entsprechender Impaktion des Femurkopfes, vorbestehender klinisch relevanter Koxarthrose, komplexen Luxationsfrakturen auch unter Beteiligung der dorsalen Wand und des dorsalen Pfeilers, Frakturen mit einer entsprechend hohen Arthroserate im frühen Verlauf oder Repositionshindernissen stellt der künstliche Hüftgelenkersatz ein komplikationsarmes Therapieverfahren dar. Das zweizeitige Verfahren mir primär limitierter osteosynthetischer Stabilisierung des Acetabulums eignet sich zum Aufbau eines Knochenstocks für die Pfanne im Rahmen der sekundären Endoprothetik, die im Optimalfall zementfrei, in Press-fit-Technik und ggf. verschraubt implantiert wird.