Erschienen in:
29.03.2022 | Endoprothetik | Leitthema
3D-Druck im Bereich der Schulterchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. Nael Hawi, MBA, Nico Bruns, Dr. med. S. Razaeian, Dr. med. J. D. Clausen, Prof. Dr. med. Christian Krettek, FRACS, FRCSEd
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Die Technologie des 3D-Drucks ist ein relativ neues Verfahren mit einem hohen Potenzial im Bereich der Schulterchirurgie. Das Verfahren des 3D-Drucks entwickelt sich zunehmend weiter und gewinnt ebenfalls an Anwendern. Prinzipiell kann der 3D-Druck präoperativ im Bereich der Operationsplanung, der Patientenaufklärung und der Lehre eingesetzt werden, findet jedoch mehr und mehr intraoperative Anwendung. Neben der intraoperativen Veranschaulichung der Modelle lassen sich im 3D-Druck-Verfahren spezifische individuelle Instrumente und Implantate herstellen. Diese ermöglichen den präzisen Transfer der präoperativen Planung auf den Operationssitus. Ungenauigkeiten sind v. a. auf die Weichteile zurückzuführen. Sowohl im Bereich der Endoprothetik, der Schulterinstabilität und der Traumatologie kann der 3D-Druck einen Mehrwert bieten. Die Literatur zeigt in Bezug auf Operationszeit, Blutverlust und Operationsergebnis vielversprechende Ergebnisse. Andererseits ist weiterhin unklar, welcher Befund einen 3D-Druck erfordert. Fragen betreffen zudem die Planungs‑/Produktionszeit und die entstehenden Mehrkosten. Nichtsdestotrotz stellt der 3D-Druck eine sinnvolle Erweiterung des Portfolios des Chirurgen dar, deren Nutzen v. a. in der Komplexsituation sichtbar wird. Weiterhin erlaubt das Verfahren, auf bestimmte Umstände mit einer gewissen Flexibilität reagieren zu können.