Erschienen in:
24.04.2020 | Epoetin alfa | Arzneimitteltherapie
Biosimilars – Chancen und Risiken
verfasst von:
R. Grieshaber-Bouyer, H.-M. Lorenz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 5/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe genießen heute einen hohen Stellenwert in der Behandlung chronischer Krankheiten, insbesondere immunvermittelter Krankheiten. Biosimilars sind nach Ablauf des Patentschutzes hergestellte genetisch identische, molekular ähnliche Varianten von Biologika.
Ziel der Übersicht
Einblick in die Definition von Biosimilars und die Datenlage bezüglich Effektivität und Sicherheit.
Datenlage
Seit der Einführung von Humaninsulin als erstem biologischem Wirkstoff wurden in der Europäischen Union (EU) knapp 150 biologische Wirkstoffe zugelassen. Durch die hohen Entwicklungs- und Produktkosten belasten Biologika die Gesundheitssysteme stark und machen mit Kosten von etwa 13,8 Mrd. € ungefähr ein Drittel der jährlichen Arzneimittelausgaben in Deutschland aus. Biosimilars unterscheiden sich nicht klinisch relevant vom Originalprodukt hinsichtlich Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität, soweit dies bisher erkennbar ist. Durch Wettbewerb mit dem Originalprodukt konnten Biosimilars Preissenkungen begünstigen und zu wesentlichen Entlastungen im Gesundheitssystem führen, ohne die Gesamteffizienz zu verändern. Das Einsparpotenzial durch Biosimilars wird in Deutschland auf über 500 Mio. € jährlich geschätzt. Aktuell sind mehr als 50 Biosimilars von 16 verschiedenen biologischen Wirkstoffen in der EU zugelassen.
Schlussfolgerung
Biosimilars stellen eine sichere und kostengünstigere Alternative zu den biooriginalen Medikamenten dar und können den Zugang zu modernen, hochpreisigen Therapien verbessern sowie das Gesundheitssystem entlasten.