Erschienen in:
03.11.2021 | Ernährung | Leitthema
Sarkopenie: ein geriatrisches Syndrom mit Bedeutung für die Urologie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner, MHBA, H. Hag
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Mit zunehmendem Lebensalter verliert der Mensch Muskelkraft und Muskelmasse. Akute Erkrankungen, Operationen oder chronische Krankheiten können aber rasch zu ungewollter Immobilität und noch mehr Muskelverlust führen. Dabei besteht für den älteren Menschen die Gefahr der Verringerung der Funktionalität und Alltagskompetenz. Sarkopenie bezeichnet dieses Syndrom, das durch einen progressiven und generalisierten Verlust von Muskelmasse und -kraft mit negativen Folgen wie Funktionseinschränkungen und Gebrechlichkeit gekennzeichnet ist. Bei schweren Erkrankungen oder operativen Eingriffen macht sich dies besonders in der verlängerten Rekonvaleszenz bemerkbar. Die Sarkopenie geht mit reduzierter Lebensqualität und erhöhter Mortalität einher. Es ist wichtig, mit Hilfe von gezielten Anamnesefragen und klinischen Funktionsuntersuchungen die Sarkopenie zu diagnostizieren und adäquate Interventionen, wenn möglich bereits beispielsweise präoperativ, in die Wege zu leiten. Entscheidend ist hierbei, dass neben der Behandlung der Grundkrankheit immer auf die Kombination von ausgewogener, proteinreicher Ernährung und entsprechendem körperlichen Training geachtet wird. Nur die Einzelkomponenten oder gar der der Ansatz der medikamentösen Therapie sind nicht zielführend.