Erschienen in:
01.12.2003 | Ethik in der Pädiatrie
Ethik in der pädiatrischen Forschung
verfasst von:
Prof. Dr. R. Kurz
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
In der Pädiatrie besteht der Bedarf an besserer wissenschaftlich fundierter medizinischer Praxis auf der Grundlage qualitativ hochwertiger Forschung über Wirksamkeit und Sicherheit der medizinischen Behandlung von Kindern. Um die „besten Interessen des Kindes“ zu wahren, muss ein Gleichgewicht bestehen zwischen den ethischen Forderungen nach klinischer Forschung und gleichzeitiger Verhinderung jeglichen Schadens. Somit müssen die Grundsätze der „guten klinischen Praxis“, die in der Deklaration von Helsinki und in den Richtlinien der ICH, der EU-Direktive und anderen einschlägigen Dokumenten festgelegt wurden, in der pädiatrischen Forschung eingehalten werden. Evidente Unterschiede in Physiologie, Pathologie, Pharmakokinetik und -dynamik zwischen verschiedenen Altersgruppen und zwischen Kindern und Erwachsenen verlangen einwandfrei geplante und durchgeführte Studien, die die speziellen somatischen, emotionalen und mentalen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Um ein Forschungsprojekt beim Kind zu rechtfertigen, müssen die erwarteten Vorteile die erkennbaren Risken übersteigen, kompetentes Personal zur Verfügung stehen, die adäquate Information und Zustimmung erfolgen und jedes Forschungsprojekt durch eine mit den Rechten und Bedürfnissen der Kinder vertraute Ethikkommission approbiert worden sein.