Erschienen in:
01.11.2010 | Leitthema
„Female athlete triad“ und Stressfrakturen
verfasst von:
PD Dr. U. Korsten-Reck
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Die Triade der Sport treibenden Frau bezieht sich auf die Energieverfügbarkeit, den Menstruationszyklus und die Knochendichte, klinisch manifestiert sie sich in einer Essstörung (Frauen:Männer 10:1), einer Amenorrhö und Osteoporose oder auch in Stressfrakturen. Die Energieverfügbarkeit wird definiert als Gesamtenergieaufnahme minus Energieverbrauch durch körperliche Aktivität. Eine geringe Energieverfügbarkeit scheint sowohl die reproduktive Fähigkeit als auch die Knochengesundheit in der Triade zu verschlechtern. Eine Grenze unter 30 kcal pro kg fettfreier Masse (Muskelmasse) pro Tag gilt als Grenze. Restriktives Essverhalten oder SportlerInnen aus Sportarten, die die Schlankheit betonen, sind von besonderem Interesse. Präventionsmaßnahmen und frühe Interventionen mit Einbezug des gesamten Umfelds mit Eltern, Trainern und Freunden sind notwendig. Aufklärung über den Beginn der Triade sollte Inhalt jeder jährlichen sportmedizinischen Untersuchung sein, und der Fokus sollte generell auf die klinischen Symptome gerichtet sein. Ungesunde Gewichtsreduktionspraktiken mit Diuretika, Laxanzien oder „Gewichtmachen“ von mehr als 2–3 kg sind per se gefährlich. Ausdauersport, gewichtsabhängige und ästhetische Sportarten sind mit einem besonderen Risiko verbunden. Ein multidisziplinäres Team mit Arzt, Ernährungsexperte und Psychologe wird benötigt. Das erste Ziel der Maßnahme ist immer die Energieverfügbarkeit, d. h. die Gesamtenergie zu erhöhen und oder die körperliche Aktivität zu reduzieren.