Erschienen in:
06.05.2021 | Fetale Alkoholspektrumstörung | Leitthema
Das Alkoholpräventionsprogramm „HaLT – Hart am LimiT“
Konzeptionelle Weiterentwicklung in Verbindung mit einer Förderung über das Präventionsgesetz
verfasst von:
Peter Eichin, Heidi Kuttler
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
„HaLT – Hart am LimiT“ ist ein bundesweites kommunales Alkoholpräventionsprogramm für Kinder und Jugendliche, das reaktiv Sofortinterventionen bei schädlichem Alkoholkonsum durchführt (reaktiver Baustein) und auf kommunaler Ebene proaktiv strategische Präventionsnetzwerke aufbaut (proaktiver Baustein). Es wurde 2003 von der Villa Schöpflin gGmbH initiiert. HaLT ist eines der ersten etablierten Programme, die über das im Jahr 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz (PrävG) gefördert werden. Seit März 2018 wird es weiterentwickelt, die Neuerungen sind in der „HaLT-Rahmenkonzeption“ dargestellt. In diesem Beitrag werden das Programm, das Netzwerk und die Weiterentwicklung beschrieben.
Es gibt 152 HaLT-Standorte in Deutschland; die betreuten Regionen sind vorwiegend (Land‑)Kreise und kreisfreie Städte. Im Zuge der Weiterentwicklung sollen die Präventionsmaßnahmen des HaLT-Programms für die Förderung modularisiert und ein spezifisches Qualitätsmanagement-(QM‑)Konzept implementiert werden. Zudem erfolgt eine Weiterentwicklung hinsichtlich neuer Themen und Zielgruppen, u. a. junge Menschen mit Mischkonsum und junge Erwachsene von 18–21 Jahren. Ein Klassenworkshop an weiterführenden Schulen adressiert z. B. die Prävention der fetalen Alkoholspektrumstörung.
Im Juli 2019 startete die Förderphase I für die Maßnahmen im reaktiven Baustein von HaLT. Im Januar 2020 begann die Förderphase II, in der Fördergelder für Maßnahmen des QM und für kommunale Maßnahmen der Alkoholprävention beantragt werden können. Die neue Rahmenkonzeption findet bereits Anwendung in der Praxis, u. a. durch die Qualifizierung von HaLT-Fachkräften im bundesweiten HaLT-Netzwerk und durch Präventionsmaßnahmen für 18- bis 21-Jährige im reaktiven wie im proaktiven Baustein.