Erschienen in:
01.12.2004 | Kasuistik
Fettleber und Fettembolie
Eine Kasuistik
verfasst von:
Dr. F. Schulz, M. Tsokos
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Es wird über eine 77-jährige Frau, die mit dem Rezidiv eines Wurzelkompressionssyndroms bei einem Bandscheibenvorfall stationär aufgenommen wurde und 2 Tage später verstarb, berichtet. Sektion und Histologie ergaben die Befunde einer von einer eitrig-abszedierenden Bronchopneumonie ausgehenden bakteriellen Sepsis, mit septikopyämischer Streuung in Herz und Gehirn. Darüber hinaus zeigte sich eine Lungenfettembolie II. bis überwiegend III. Grades. Fettembolien geringeren Ausmaßes waren auch in anderen Organen nachweisbar. Die Pathogenese der Fettembolie wird vor dem Hintergrund der Literaturangaben erörtert. Die Gesamtkonstellation spricht für eine hepatogene Fettembolie bei vorbestehender, teilweise zystischer Leberverfettung, mit Freisetzung und Embolisierung des Fettes aus stauungsbedingten Parenchymnekrosen bei zunehmender Rechtsherzinsuffizienz. Die Lungenfettembolie war klinisch relevant und mitursächlich für den Tod.