Erschienen in:
01.02.2015 | Der besondere Fall im Bild
Fragliche Selbstbeschädigung eines jungen Mädchens mit Säure
verfasst von:
F. Möhle, B. Madea, K. Fronhoffs, Dr. E. Doberentz
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Das aktive Zufügen klinisch relevanter körperlicher Schädigungen ist Symptom einer Vielzahl, meist psychiatrischer, Erkrankungen, von denen überwiegend junge Frauen betroffen sind. Bei der großen Bandbreite möglicher Verletzungsmuster stellt das Ritzen der Arme die bekannteste und häufigste Erscheinungsform dar. Vorgestellt werden die Verletzungen eines 15-jährigen Mädchens, das sich aus Versehen heißes Wasser über den Arm geschüttet und den Arm anschließend mit Fensterputzmittel eingesprüht habe. Am gleichen Tag sei ihr zudem noch ein Teller mit heißer Suppe in den Schoss gefallen. Bei der rechtsmedizinischen körperlichen Untersuchung fanden sich Verletzungen, die mit der Anamnese nicht zu vereinbaren waren: langstreifige parallele, „gemalt“ wirkende Verletzungen an linkem Unterarm und Handrücken sowie sich an den Innenseiten beider Oberschenkel gegenüberliegende Verletzungen. Durch Befragung einer Psychiaterin gab das Mädchen schließlich an, die Haut mit Aceton oder einer Säure verätzt zu haben.