Erschienen in:
15.06.2020 | Affektive Störungen | Leitthema
Psychosomatische Epileptologie bei Menschen mit geistiger Behinderung
verfasst von:
Dr. Christian Brandt
Erschienen in:
Clinical Epileptology
|
Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Der Begriff der psychosomatischen Epileptologie hat sich in den letzten Jahren im deutschen Sprachgebrauch etabliert. Gleichwohl fehlt es in der veröffentlichten Literatur an einer präzisen Definition. In der Praxis bezieht der Begriff sich auf die Behandlung von Menschen mit psychogenen nichtepileptischen Anfällen, isoliert oder in gemeinsamem Auftreten mit epileptischen Anfällen, außerdem auf die Behandlung einer psychosomatischen Komorbidität bei Menschen mit Epilepsie. Psychische bzw. psychosomatische Begleiterkrankungen sind auch bei Menschen mit Epilepsie und geistiger Behinderung (GB) häufig. Bei den Menschen mit Epilepsie und GB handelt es sich nicht um eine homogene Gruppe. Vielmehr sind unterschiedliche Ausprägungen der Intelligenzminderung und unterschiedliche Ätiologien, z. B. im Rahmen genetisch bedingter Syndrome, zu berücksichtigen. Die Literatur zu den Therapieverfahren psychosomatischer Epileptologie in dieser Gruppe ist spärlich. Neben einer klassischen Psychotherapie sind Analysen und ggf. Veränderungen des alltäglichen Lebens wichtig. Der Forschungsbedarf wird skizziert.