Zusammenfassung
Die konsiliarische Vorstellung des 61-jährigen Herrn T. als Patient einer internistischen Station erfolgte aufgrund einer Gangunsicherheit, die er in den letzten Wochen in der Klinik entwickelt habe. Herr T. war initial aufgrund eines geschwollenen Knies in die Orthopädische Klinik aufgenommen worden. Die Kniegelenkspunktion hatte den Nachweis eines purulenten Ergusses ergeben, aus dem Staphylokokken nachgewiesen werden konnten. Trotz einer unmittelbar begonnen antibiotischen Therapie mit Clindamycin kam es zu einer progendienten Verschlechterung, sodass man sich zu einer operativen Sanierung des Infektes entschied. Danach verschlechterte der Patient sich weiter, entwickelte immer wieder Fieber bis 40,8°C. Letztlich konnten Osler-Knötchen nachgewiesen werden und die transösophageale Echokardiografie (TEE) erbrachte den Nachweis von Vegetationen auf der Aortenklappe. Der Patient wurde im Verlauf schwer septisch und musste auf eine Intensivstation verbracht werden, wo er zeitweise beatmet wurde. Im Rahmen der Sepsis kam es zu einem prärenalen Nierenversagen aufgrund eines septischen Schocks mit der intermittierenden Notwendigkeit einer Dialyse. Die Blutkulturen waren ebenfalls positiv auf Staphylokokken und eine kalkulierte Antibiose mit Amoxicillin und Gentamicin (240 mg als Einmaldosis) wurde begonnen. Dabei wurde die Gentamicin-Dosis anhand der Talspiegel überwacht. Das Fieber und die Entzündungswerte gingen unter diesem Regime zurück und der Patient konnte extubiert werden. Das Nierenversagen war deutlich rückläufig. Eine Verlegung auf Normalstation wurde möglich. Dort fiel vor allem der Physiotherapie die ausgeprägte Störung beim Gehen auf.