Erschienen in:
01.10.2015 | Kurzübersicht
Geschichte der Neuroradiologie in Deutschland
verfasst von:
F. E. Zanella
Erschienen in:
Clinical Neuroradiology
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Sonderheft 2/2015
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Auszug
Wilhelm Conrad Röntgen beschrieb am 28. Dezember 1895 in Würzburg erstmals die später nach ihm benannten Strahlen. Bereits 1896 fertigte Hermann Welcker in Halle die erste seitliche Schädelaufnahme an, allerdings mit einer Aufnahmezeit von einer Stunde. Die Bedeutung der Röntgenstrahlen für die Diagnostik des zentralen Nervensystems wurde schon früh erkannt, so dass bald an verschiedenen Orten spezielle „neuroradiologische Untersuchungsstätten“ geschaffen wurden. In Frankfurt entstand im Sachsenhäuser Krankenhaus bereits 1902 eine Röntgenabteilung, in welcher der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Gustav Spiess Röntgenuntersuchungen am Kopf durchführte und seine Ergebnisse im ersten Heft der „Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen“ 1909 veröffentlichte. „Neuroradiologische Abteilungen“ gab es 1910 in Halle (neuropsychiatrische Universitätsklinik) und 1924 in Jena (Universitätsnervenklinik). Alice Rosenstein, eine Neurologin, die 5 Jahre bei Otfrid Foerster tätig war, verfügte 1930 – vorübergehend bis 1933 – über einen „Röntgenraum“ in der neuropsychiatrischen Universitätsklinik Frankfurt. Der Neurologe Alfred Bannwart leitete 1936 eine Röntgen-„Abteilung“ in der Universitäts-Nervenklinik München. …