Erschienen in:
01.07.2005 | Originalien
„Haben Sie ein Mittel gegen Makuladegeneration?“
Eine Feldstudie in 60 deutschen Apotheken über die Beratung zu Nahrungsergänzungsmitteln
verfasst von:
Dr. F. Ziemssen, M. Warga, K. U. Bartz-Schmidt, H. Wilhelm
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die AREDS-Studie hat erstmals Hinweise auf einen positiven Effekt der Substitution mit hochdosierten Vitaminen und Spurenelementen für einzelne Verlaufsformen der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) gegeben. Ziel dieser Untersuchung sollte die Feststellung sein, welche Präparate mit welchen Argumenten und Hinweisen in deutschen Apotheken für die AMD empfohlen werden.
Methode
In 60 Apotheken wurde ein einfach verblindetes Beratungsgespräch nach einem standardisierten Ablaufprotokoll geführt.
Ergebnisse
In 36 Apotheken wurden konkrete Produkte zur Nahrungsergänzung empfohlen, wobei die Dosierung nie der AREDS-Studie entsprach. Die Möglichkeit oder Notwendigkeit einer augenärztlichen Beratung oder Untersuchung wurde von 24 Apotheken nicht erwähnt. Nahezu alle Apotheken schlossen mögliche Interaktionen zu anderen Medikamenten oder Nebenwirkungen ausdrücklich aus.
Schlussfolgerung
Mögliche, wenn auch seltene Risiken der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln werden unterschätzt. Das medizinische Wissen um die häufigste Erblindungsursache der westlichen Welt war lückenhaft. Eine klarere Formulierung von Empfehlungen nach evidenzbasierten Kriterien ist anzustreben.