11.03.2024 | Hepatische Enzephalopathie | Schwerpunkt
Management der hepatischen Enzephalopathie bei Patienten mit akut-auf-chronischem Leberversagen
verfasst von:
PD Dr. Christian Labenz
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Zusammenfassung
Die hepatische Enzephalopathie (HE) ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen der Leberzirrhose. In Analysen von deutschen Krankenhausdaten zeigte sich in den letzten Jahren eine zunehmende Inzidenz der HE. Das Gehirnversagen wird bei Patienten mit akut-auf-chronischem Leberversagen (ACLF) durch das Vorliegen einer HE im Grad 3 oder 4 definiert und ist mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Die Grundpfeiler der Pathophysiologie der HE beim ACLF sind eine Hyperammonämie und vor allem eine ausgeprägte systemische Inflammation. Neben der prognostischen Relevanz stellt die HE sowohl für Patienten als auch Angehörige ein einschneidendes Erlebnis dar und beeinträchtigt die Lebensqualität signifikant. Trotzdem wird die Bedeutung der HE in der klinischen Praxis oftmals noch unterschätzt und eine Therapie nicht immer konsequent durchgeführt. Um die Prognose der Erkrankung zu verbessern und die Auswirkungen auf den Alltag zu minimieren ist eine adäquate Diagnostik sowie eine zielgerichtete und rasche Akutbehandlung von höchster Relevanz. Im vorliegenden Beitrag wird ein Überblick über die Epidemiologie, die Pathophysiologie, die Diagnostik und das Management einer HE bei Patienten mit ACLF gegeben.