Erschienen in:
16.07.2020 | Hepatitiden | CME
Hygiene in der Nephrologie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Girndt
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten sind besonders infektionsgefährdet und müssen daher vor den Infektionsrisiken der Dialysebehandlung geschützt werden. Die Virushepatitis spielt heute in Dialyseeinrichtungen keine sehr prominente Rolle mehr, da man die nosokomiale Übertragung zuverlässig vermeiden kann. Zahlenmäßig häufiger sind heute Patienten, die mit multiresistenten Bakterien kolonisiert sind, darunter methicillinresistente Staphylococcus aureus (MRSA), multiresistente gramnegative Bakterien oder vancomycinresistente Enterokokken. Für Patienten potenziell sehr bedrohlich sind Blutstrominfektionen, die v. a. bei Dialyse über zentralvenöse Katheter vorkommen. Reguläre Surveillance und gezielte Interventionen bei überhöhten Infektionszahlen sind erforderlich. Der hygienisch einwandfreie Umgang mit Dialysierflüssigkeiten ist heute durch jahrzehntelange Erfahrung etabliert und wird durch Anwendung von Qualitätsmanagementsystemen sichergestellt. Die Coronaviruskrise stellt Dialysezentren vor besondere Herausforderungen.