Erschienen in:
19.03.2021 | Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
Rhythmusstörungen in der Schwangerschaft
Epidemiologie, Klinik und Therapieoptionen
verfasst von:
Lars Eckardt
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
|
Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Klinisch relevante Herzrhythmusstörungen treten während einer Schwangerschaft insgesamt selten auf und sind überwiegend gutartig. Ein vor allem in westeuropäischen Ländern ansteigendes Durchschnittsalter bei Schwangerschaften hat in den vergangenen Jahren aber zu einer deutlichen Zunahme an Rhythmusstörungen bei Schwangeren beigetragen. Vorbekannte oder vorhandene Herzerkrankungen können das Auftreten von Rhythmusstörungen begünstigen. Deshalb sollte immer eine weiterführende kardiologische Diagnostik (u. a. EKG und Echokardiographie, evtl. kardiale Magnetresonanztomographie [MRT]) erfolgen. Meist ist eine Schwangerschaft trotz Auftreten von Herzrhythmusstörungen sicher und ohne Folgen für das Kind und/oder die Mutter. Die Indikation zur Therapie sollte in enger Absprache zwischen Geburtsmediziner und Kardiologen erfolgen und dabei Symptomatik, Hämodynamik und Prognose berücksichtigen. Bei fehlenden größeren Studien zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Antiarrhythmika sollten diese nur sehr zurückhaltend unter strenger Indikation und am ehesten unter Umgehung des ersten Trimenons eingenommen werden. Insbesondere bei komplexen und prognostisch relevanten Rhythmusstörungen sollten immer Kardiologen mit besonderer rhythmologischer Erfahrung hinzugezogen werden.