Erschienen in:
17.11.2020 | Operative Techniken
Homodigitaler Insellappen nach Moschella zur Defektdeckung am Daumen
verfasst von:
Prof. Dr. Heinz-Herbert Homann, David Gojowy, Maxi Sacher, Detlef Schreier
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 6/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Der homodigitale Insellappen nach Moschella dient der Defektdeckung von palmaren und radiodorsalen allschichtigen Weichgewebedefekten am Daumen.
Indikationen
Weichteilrekonstruktion am Daumen mit freiliegenden Knochen und/oder Sehnenanteilen, wenn eine widerstandsfähige Rekonstruktion des Weichteilmantels benötigt wird.
Kontraindikationen
Ausgedehnte Narben im Hebeareal des Lappens und bei Gefäßverschlüssen der A. radialis.
Operationstechnik
Nach dopplersonographisch gesicherter Darstellung der Gefäßverbindung radial am Daumen wird der Drehpunkt bestimmt. Dann Umschneidung des Lappens von ulnar nach radial unter Einbeziehung der dorsoradialen Daumenarterie. Absetzen des Gefäßursprungs aus der A. radialis in der Tabatiere und Präparation von proximal nach distal bis zum Drehpunkt des Lappens an der Verbindungsstelle der Arterie mit den palmaren Gefäßen. Gegebenenfalls kann ein Teil der Haut gestielt bleiben palmar des Drehpunktes zur Verbesserung der venösen Drainage. Einschwenken des etwas überdimensioniert geplanten Lappens. Der Hebedefekt kann bis zu Größen von 5 × 4 cm in der Regel primär verschlossen werden.
Weiterbehandlung
Bis zur Wundheilung sollte ein weicher Watteverband den Gefäßstiel vor Druck schützen, evtl. kann eine Ruhigstellung auf einer palmaren Schiene hilfreich sein.
Ergebnisse
Bei 9 männlichen Patienten konnte mit dem beschriebenen Moschella-Lappen eine suffiziente Weichteilrekonstruktion bei Daumendefekten erreicht werden. Acht Patienten hatten zusätzliche Verletzungen an den Fingern und der Hand.