Erschienen in:
18.02.2020 | Hormonsubstitution | Fallbasierte Leitlinien
Der „unkomplizierte“ Leistenhoden
Wie praktikabel sind die Leitlinien?
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. R. Stein, F. Reschke, B. Ludwikowski
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Seit mehr als 20 Jahren ist bekannt, dass sich eine frühzeitige Therapie des Hodenhochstands positiv auf die Fertilität und negativ auf die Tumorentstehung auswirken kann. Die Hormontherapie wird unter bestimmten Umständen noch im deutschsprachigen Raum empfohlen. Ihr Benefit wird fortlaufend intensiv diskutiert. Die Therapie wird in der Regel durch den Kinderarzt eingeleitet, der meist als erster den Hodenhochstand detektiert. Da die Therapie eine frühzeitige Hormontherapie sowie eine operative Intervention beinhalten kann, ist die Akzeptanz bei Kinderärzten und auch den Eltern u. U. beeinträchtigt. Ebenso stellt sich die Frage, inwieweit auch die Umsetzung praktikabel ist. Bei der Diagnostik des nicht tastbaren Hodens wird der Einsatz der Sonographie weltweit sehr kontrovers gesehen. An zwei Fallbeispielen sollen die Therapieentscheidungen beim Hodenhochstand im Säuglingsalter exemplarisch dargestellt und die verfügbaren Evidenzgrundlagen aus Literatur und Leitlinien dargelegt werden, um Hilfe für die tägliche Routineversorgung zur Verfügung zu stellen sowie potentielle Anwendungsfelder und Limitationen der vorhandenen Leitlinien kritisch zu diskutieren.