Erschienen in:
01.04.2023 | Hüftdysplasie | Einführung zum Thema
Zurück in die Zukunft – Die knöcherne Behandlung der präarthrotischen Hüftdeformität
verfasst von:
PD Dr. Sufian S. Ahmad, Prof. Dr. Henning Windhagen
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2023
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Auszug
Wenn wir an die Ära vor dem Siegeszug der Endoprothetik zurückdenken, blicken wir auf eine Zeit, in der Hammer und Meißel im Werkzeugkasten des orthopädischen Chirurgen eine Schlüsselstelle einnahmen. Die proximale Femurosteotomie stellte ein chirurgisches Standardverfahren zur Behandlung einer Koxarthrose dar. Heute sieht die orthopädische Welt anders aus. Der Fortschritt der endoprothetischen Versorgung und die Optimierung der verwendeten Implantate rückte die Bedeutung der Umstellungsosteotomie am Hüftgelenk in den Hintergrund. Heranrückende „kommende“ Generationen von orthopädischen Chirurgen, die in einem endoprothetisch geprägten Umfeld aufwachsen und lernen, werden nicht zwangsläufig mit dem Theorem und der praktischen Umsetzung von Osteotomien konfrontiert. Als Folge dieser Entwicklungen wurden Osteotomiesiebe und klassische Klingenplatten in die Keller der meisten orthopädischen Kliniken verbannt. Zeitgleich zu diesen Entwicklungen wuchs aufgrund von zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten, welche sich mit dem schmerzhaften präarthrotischen Hüftgelenk befassten, das Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Gelenkmorphologie, Gelenkbiomechanik und deren Einfluss auf die Manifestation von Hüftgelenkpathologien. Die Evaluation der Pathomorphologie des Hüftgelenks entwickelte sich zum neuen Arbeitscredo der kommenden Generation von Hüftchirurgen. Lediglich die operative Korrektur der Gelenkmorphologie und Gelenkbiomechanik des Hüftgelenks stellt eine kausale Therapie der schmerzhaften präarthrotischen Hüfte dar. Diese Erkenntnis führte dazu, dass die heutige junge Generation von Chirurgen erneut zu bewährtem orthopädischem Werkzeug greifen muss, um eine Degeneration des Hüftgelenks präventiv adressieren zu können. …