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Erschienen in: Die Orthopädie 4/2023

14.03.2023 | Knie-TEP | Originalien

3-Jahres-Revisionsrate von zertifizierten EndoProthetikZentren nach EndoCert

Risikoadjustierte Analyse der Ergebnisqualität und Vergleich mit anderen Qualitätssicherungssystemen

verfasst von: PD Dr. rer. hum. habil. Katrin Osmanski-Zenk, Annett Klinder, Jürgen Malzahn, Holger Haas, Gabriela von Lewinski, Bernd Kladny, Wolfram Mittelmeier

Erschienen in: Die Orthopädie | Ausgabe 4/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund

Eine langfristige Beurteilung der Ergebnisqualität lässt das EndoCert-Verfahren bisher nicht zu und kann ohne Kooperationen mit dem Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) oder anderen Qualitätssicherungsverfahren, wie dem Qualitätssicherungssystem mit Routinedaten der AOK (QSR) auch nicht erreicht werden. Es soll erstmalig unter Einbeziehung von QSR-Daten der AOK die Versorgungsqualität aller zertifizierten Zentren (EPZ) nach primärer Hüft- und Knie-TEP (Totalendoprothese) geprüft und mit den Daten des EPRD verglichen werden.

Material und Methoden

In EPZ, die mindestens eine/-n AOK-Versicherte/-n im Jahr 2016 versorgt haben, wurden die risikoadjustierte 3‑Jahres-Revisionsrate und der SMR-Wert (standardisierte Mortalitäts‑/Morbiditätsratio), welcher der Quotient aus beobachteter und erwarteter Revisionsrate ist, als Marker für die Versorgungsqualität analysiert. Versorgungshäufigkeit, Zentrumsart und Auditergebnisse wurden als Einflussfaktoren untersucht.

Ergebnisse

Beim Gruppenvergleich wurden für die Hüft-TEP hinsichtlich der EPZ-Art signifikante Unterschiede (p = 0,042) für den SMR-Wert der 3‑Jahres-Revisionsrate nachgewiesen. Die Anzahl der primären Hüft-TEP hatte hingegen keinen Einfluss auf die 3‑Jahres-Revisionsrate. Für die Knie-TEP wurde kein Effekt der definierten Kategorien auf die 3‑Jahres-Revisionsrate und deren SMR-Wert beobachtet. Die Gegenüberstellung unserer 3‑Jahres-Revisionsraten mit denen vom EPRD zeigte vergleichbare Ergebnisse bei Hüft-TEP, jedoch erhebliche Unterschiede bei Knie-TEP.

Diskussion

Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen Versorgungsqualität und -häufigkeit in den EPZ nachweisen. Allerdings können unterschiedliche QS-Verfahren zu abweichenden Bewertungen der Ergebnisqualität führen. Eine deutlich bessere Vernetzung der Systeme sollte angestrebt werden. Dafür ist die Teilnahme am EPRD nicht ausreichend. Vielmehr muss eine vollständige Eingabe aller Prothesenversorgungen, zumindest unter Erreichung einer Mindestquote je teilnehmender Klinik, gefordert werden. Einheitliche Ein- und Ausschlusskriterien sollten definiert werden.
Literatur
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Metadaten
Titel
3-Jahres-Revisionsrate von zertifizierten EndoProthetikZentren nach EndoCert
Risikoadjustierte Analyse der Ergebnisqualität und Vergleich mit anderen Qualitätssicherungssystemen
verfasst von
PD Dr. rer. hum. habil. Katrin Osmanski-Zenk
Annett Klinder
Jürgen Malzahn
Holger Haas
Gabriela von Lewinski
Bernd Kladny
Wolfram Mittelmeier
Publikationsdatum
14.03.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 4/2023
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-023-04360-y

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