Erschienen in:
06.07.2021 | Hypoglykämie | Leitthema
Angststörungen und Diabetes
verfasst von:
Dr. med. Denise Linsmayer, Pia-Kathrin Neidlinger, Dr. med. Julia Reiff, Prof. Dr. med. Dieter F. Braus
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Angsterkrankungen stellen eine der häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen dar. Bei Patienten mit diagnostiziertem Diabetes mellitus Typ 2 ist deren Prävalenz in der Literatur als bis zu 20 % erhöht beschrieben.
Fragestellung
In Anbetracht des häufig gemeinsamen Auftretens von Diabetes und Angsterkrankungen erscheinen ein frühzeitiges Screening sowie eine Beachtung der häufigen Komorbidität in der Behandlung erforderlich.
Material und Methode
Aktuelle Befunde, Übersichtsarbeiten und Grundlagendaten wurden analysiert und in einer kurzen Übersicht zusammengefasst und diskutiert.
Ergebnisse
Angsterkrankungen treten gehäuft bei bestehendem Diabetes mellitus auf. Beide Erkrankungen allein betrachtet haben ein hohes Risiko für verschiedene somatische Folgeerkrankungen, welches sich bei gemeinsamem Auftreten entsprechend nochmals deutlich verstärkt bzw. sich wechselseitig pathophysiologisch befeuert. Bestehende Angststörungen können die Therapie des Diabetes mellitus deutlich erschweren und somit ebenfalls zu einem schlechteren Outcome beitragen.
Schlussfolgerung
Um eine suffiziente Behandlung zu erreichen, sollten die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert und auf ein fächerübergreifendes Konzept fokussiert werden. Insbesondere die Früherkennung einer additiven Angsterkrankung und eine multimodale Behandlung derselben können sich günstig auf die Prognose und die Lebensqualität Betroffener auswirken.