Erschienen in:
13.10.2021 | Hypoglykämie | Leitthema
Durch zystische Fibrose bedingter Diabetes mellitus
Nicht die Hyperglykämie, sondern der Katabolismus ist entscheidend
verfasst von:
Dr. med. J. Masseli, Dr. med. C. Hügel, Univ.-Prof. Dr. med. G. U. Rohde, Dr. med. C. Smaczny
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Inzidenz und Prävalenz eines Diabetes mellitus bei Mukoviszidose (zystische Fibrose, „cystic fibrosis“ [CF]) steigen mit zunehmender Lebenserwartung. Der CFRD („cystic fibrosis related diabetes“) unterscheidet sich von anderen bekannten Diabetestypen. Neben ihm können CF-Patienten auch unter Steroidtherapie bzw. im Rahmen akuter Infektionen oder während der Schwangerschaft (Gestationsdiabetes), dann meistens vorübergehend, einen ggf. auch insulinpflichtigen Diabetes mellitus entwickeln. Frauen mit CF erkranken häufiger an einem Diabetes mellitus als Männer mit CF. In der Regel begleitet der Diabetes mellitus die Betroffenen lebenslang. Deshalb sind ein umfangreiches Wissen und eine gute Patientenschulung von großer Bedeutung. Da CF-Patienten mit einem Diabetes mellitus einen schlechteren Krankheitsverlauf und eine höhere Mortalität aufweisen, ist die frühzeitige Diagnosestellung sehr wichtig, um von Anfang an eine adäquate Behandlung einzuleiten. Ein gut therapierter Diabetes mellitus wirkt sich auf den weiteren Krankheitsverlauf positiv aus. Die inzwischen guten Kenntnisse über die Pathogenese, den Verlauf und die Therapie erlauben eine gute Kontrolle des Diabetes mellitus. Dies führt zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu einer Erhöhung der Lebenserwartung. Patienten mit CF und einem Diabetes mellitus müssen keine strenge Diät einhalten. Wichtig sind vielmehr bewusstes Essen, ausgewogene Mahlzeiten und eine gute Kenntnis der Nahrungsmittel in Bezug auf die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß. Die Therapie der Wahl ist die (intensivierte) Insulintherapie. In der Initialphase kann der Einsatz von Repaglinid temporär eine Alternative darstellen.