Erschienen in:
01.03.2004 | Originalien
Identifikation von Hochrisikopatienten nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma
Messung des neuroglialen Proteins S100
verfasst von:
Dr. P. Biberthaler, T. Mussack, K.-G. Kanz, U. Linsenmaier, K.-J. Pfeifer, W. Mutschler, M. Jochum
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammnefassung
Die Indikation zur initialen CCT nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma (SHT I) bleibt Bestandteil der aktuellen Diskussion. Hierfür wurde das astrogliale Protein S100 als potentieller diagnostischer Marker diskutiert. Ziel der Studie war es, den diagnostischen Wert von S100 für diese Frage zu klären.
75 SHT-I-Patienten wurden Blutproben entnommen und eine CCT angefertigt. Die S100-Serumwerte wurden mittels des neu entwickelten Elecsys®-S100-Testsystems (Roche Diagnostics) erfasst, die Ergebnisse als Median angegeben und mit einer gesunden Kontrollgruppe (n=17) verglichen.
14 der 75 untersuchten Patienten wurden als CCT+ identifiziert. Ihre S100-Konzentrationen waren signifikant erhöht (0,31 μg/l) nicht nur gegenüber der gesunden Kontrollgruppe (0,04 μg/l), sondern auch gegenüber denen der CCT negativen Patienten (0,08 μg/l). Bei einem Cut-off von 0,14 μg/l war die Sensitivität 100% bei einer Spezifität von 67%.
Das Elecsys-S100-Testsystem erlaubt die valide Bestimmung von S100 in SHT-I-Patienten in guter Übereinstimmung mit CCT-Resultaten. In einer Multicenterstudie soll nun die diagnostische Wertigkeit zur Identifikation von Hochrisikopatienten nach SHT I untermauert werden.