Erschienen in:
04.04.2022 | Immundefekte | Schwerpunkt: Immunität und Infektionsschutz
Impfungen für das Immungedächtnis – immer wieder oder einmalig?
verfasst von:
Prof. Dr. Clara Lehmann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Dank der Wirksamkeit von Impfstoffen sind einige besonders bedrohliche Infektionskrankheiten selten geworden. Allerdings sind Impfstoffe inzwischen Opfer ihres eigenen Erfolgs. Aufgrund unzureichender Zustimmung und unzureichender Impfquoten besteht die Gefahr, dass die Wirksamkeit von Impfungen als Präventionsmaßnahme immer mehr schwindet. Im Jahr 2019 stufte die Weltgesundheitsorganisation daher Zweifel an der Wirksamkeit von Impfstoffen als eine der zehn größten Gesundheitsgefahren weltweit ein. Im vorliegenden Beitrag wird auf wichtige Fragen zu Impfungen und Impfstoffen sowie zu ihren Wirkungen im Wechselspiel mit dem Immunsystem eingegangen. Behandelt werden folgende Themen: Vergleich der natürlichen und der durch Impfung erworbenen Immunität; Faktoren, die eine Auffrischungsimpfung erforderlich machen; Rolle der Herdenimmunität; Voraussetzungen für das Gelingen einer Erkrankungseradikation; Einfluss verschiedener T‑Zellen auf die Impfwirkung; Rolle des Immungedächtnisses; Faktoren, die den Impfschutz beeinflussen; Impfungen bei Immundefizienz; Potenzial und Einsatzbereiche der passiven Immunisierung. Im Angesicht der Coronapandemie und der laufenden Impfkampagne ist zu hoffen, dass eine allgemeine Renaissance der Impfungen gegen Infektionskrankheiten einsetzt.