Erschienen in:
01.09.2012 | Leitthema
Immuntherapie des Melanoms
verfasst von:
L. Zimmer, J. Vaubel, Prof. Dr. D. Schadendorf
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2012
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Zusammenfassung
Schon früh zeigten klinische Studien, dass eine adjuvante Chemotherapie beim Melanom keinen therapeutischen Nutzen hat, sodass ihre Durchführung in der aktuellen Leitlinie nur im Rahmen klinischer Studien empfohlen wird. Seit über 30 Jahren werden Interferone sowohl in der adjuvanten Behandlung von primären Hochrisikomelanomen als auch in der Behandlung des metastasierten Melanoms eingesetzt. Sie wirken antiviral, immunmodulierend und antitumoral. Für Interferon (INF) konnten direkte und indirekte Auswirkungen auf die Tumorzellen gezeigt werden. In Europa ist die niedrigdosierte Interferontherapie zugelassen und hat sich weitgehend beim Melanom im Stadium II etabliert, während hingegen in den USA die Hochdosistherapie im Stadium III und seit März 2011 auch die Therapie mit pegyliertem Interferon im Stadium III zugelassen sind. Aufgrund der aktuellen Studienlage sollte eine Therapie mit INF v. a. Patienten mit ulzeriertem Primarius und mikroskopischen Lymphknotenbefall angeboten werden. Die Neuentwicklung des Antikörpers Ipilimumab gegen CTLA-4 brachte erstmals bei der Therapie von Melanompatienten einen Überlebensvorteil im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium. Mit der Zulassung von Ipilimumab steht für die Zweitlinientherapie des malignen Melanoms jetzt ein neuer Standard zur Verfügung, der in die Leitlinien zur Therapie des malignen Melanoms aufgenommen wird. Eine weitere Option der adjuvanten Therapie stellt derzeit auch die Vakzination mit dem rekombinant hergestellten MAGE-A3-Protein in Kombination mit dem Adjuvant AS015 dar.