Anamnese und Laborkontrolle
-
Vorliegen einer Psoriasis vulgaris (ICD10 L40.0); auch das Vorliegen einer Psoriasisarthritis kann eine Indikation zur Therapie mit Secukinumab sein, ist aber nicht Gegenstand des vorliegenden Manuskriptes,
-
Ermittlung des Schweregrads (mittelschwer bis schwer: ICD10 L40.70!) anhand Psoriasis Area and Severity Index (PASI) und/oder Body Surface Area (BSA) > 10 sowie Dermatology Life Quality Index (DLQI) > 10,
-
spezielle klinische Situationen (wie besondere Lokalisation oder starker Nagelbefall) stellen Upgrade-Kriterien bei insgesamt geringem Hautbefall dar [17],
-
Ausschluss von Kontraindikationen wie Schwangerschaft, klinisch relevanten aktiven Infektionen (wie aktiver Tuberkulose) oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (relative Kontraindikation),
-
Abklärung chronischer oder rezidivierender Infektionen; bei Vorliegen sollte Secukinumab nur mit Vorsicht angewendet werden,
-
Ausschluss einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen weiteren Bestandteil des Medikaments.
Wechselwirkungen
Impfungen
Impfung gegen | Impfstofftyp | Impfung während Therapie |
---|---|---|
Haemophilus influenzae b (Hib) | Totimpfstoff | Möglicha |
Meningokokken | Totimpfstoff | Möglicha |
Pneumokokken | Totimpfstoff | Möglicha |
Diphtherie-Tetanus-Pertussis | Totimpfstoff | Möglich |
Hepatitis B | Totimpfstoff | Möglicha |
Herpes Zoster | Totimpfstoff | Möglicha |
Lebendimpfstoff | Kontraindiziert | |
Humane Papillomviren (HPV) | Totimpfstoff | Möglicha |
Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) | Totimpfstoff | Möglicha |
Influenza | Totimpfstoff | Möglicha |
Lebendimpfstoff | Kontraindiziert | |
Masern-Mumps-Röteln (MMR) | Lebendimpfstoff | Kontraindiziert |
Varizellen | Lebendimpfstoff | Kontraindiziert |
Reiseimpfungen | ||
Cholera | Totimpfstoff | Möglicha |
Gelbfieber | Lebendimpfstoff | Kontraindiziert |
Hepatitis A | Totimpfstoff | Möglicha |
Japanische Enzephalitis | Totimpfstoff | Möglicha |
Typhus | Totimpfstoff | Möglicha |
Lebendimpfstoff | Kontraindiziert |
Infektionen
Perioperatives Management
Risiko | Art des Eingriffs |
---|---|
Hoch | Notfalloperation |
Größere Thoraxoperation | |
Herzchirurgischer Eingriff | |
Eingriff an der Aorta oder größerer gefäßchirurgischer Eingriff | |
Peripherer arterieller Eingriff | |
Operationszeit von über 4 h | |
Moderat | Orthopädischer Eingriff |
Urologischer Eingriff | |
Unkomplizierter Eingriff an Thorax oder Abdomen | |
Unkomplizierter Eingriff an Kopf oder Hals | |
Karotisendarteriektomie | |
Eingriff an der Prostata | |
Gering | Endoskopie |
Bronchoskopie | |
Hysteroskopie | |
Zystoskopie | |
Dermatochirurgische Eingriffe | |
Brustbiopsie bzw. -exzision | |
Ophthalmologischer Eingriff | |
Hautbiopsien |
Psoriasisarthritis und Sondermanifestationen
Familienplanung
Gesundheitspolitische Regularien
Diagnose Psoriasis vulgaris (ICD10 L40.0) |
Schweregrad mittelschwer bis schwer (ICD10 L40.70!) |
Scores (BSA/PASI und DLQI) |
Gegebenenfalls Upgrade-Kriterien benennen |
Begleiterkrankungen (ICD10-kodiert) |
Indikation zur Systemtherapie (Z51.88) |
Klar definiertes Therapieziel |
Gegebenenfalls Vortherapie(n) und Grund für deren Beendigung (primäres oder sekundäres Versagen, Kontraindikationen, Unverträglichkeit) |
Gegebenenfalls individuelle Faktoren |
Vorbestehende Autoimmunerkrankungen
Wichtige Begleiterkrankungen
Tumorerkrankungen
Fazit für die Praxis
-
Vor Beginn einer Therapie mit Secukinumab sollten Vortherapien, Schweregrad der Psoriasis und Komorbiditäten erfasst und dokumentiert werden.
-
Autoimmunerkrankungen sind keine Kontraindikation und bedeuten kein erhöhtes Risiko für den Einsatz von Secukinumab.
-
Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird eine Therapie mit Secukinumab nicht empfohlen. Bei kardiovaskulären Vorerkrankungen bestehen keine Einschränkungen.
-
Impfungen mit inaktivierten und Totimpfstoffen sind unter Therapie möglich. Lebendimpfungen sind kontraindiziert.
-
Bei fieberhaften Infektionen sollte die Therapie unterbrochen und frühestens 48 h nach Fieberfreiheit fortgesetzt werden.
-
Bei operativen Eingriffen mit geringem Risiko ist meist keine Therapieunterbrechung nötig.
-
Eine Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht zugelassen. Der Abbruch einer unter Therapie eingetretenen Schwangerschaft ist nicht erforderlich.
-
Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Secukinumab und Tumorerkrankungen festgestellt. Bei vorbestehender Tumorerkrankung ist eine Therapie in Absprache mit den behandelnden Ärzten ggf. möglich.