26.02.2024 | Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator | Übersichten
ICD – Indikationen im Kindesalter
verfasst von:
Dr. med. Sophia Klehs, Roman Gebauer, Ingo Dähnert, Christian Paech
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
|
Ausgabe 3-4/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Implantation eines implantierbaren Kardioverter-Defibrillators (ICD) erfolgt zur Prävention des plötzlichen Herztodes bei lebensbedrohlichen ventrikulären Tachyarrhythmien – ventrikulären Tachykardien oder Kammerflimmern. Eine Indikation zur ICD-Implantation im Kindesalter ist als Sekundärprävention, also nach einer Reanimation aufgrund einer anhaltenden ventrikulären Tachyarrhythmie, fast in jedem Fall gegeben. Bei der Indikation zur ICD-Implantation als Primärprävention muss zwischen der Risikobewertung der Erkrankung in Verbindung mit den Risikofaktoren des Patienten und den Risiken der ICD-Therapie abgewogen werden. Die Indikationsstellung bleibt in vielen Fällen eine Einzelfallentscheidung in Abstimmung mit der Familie. Die Erkrankungen im Kindesalter, die mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod einhergehen, sind genetische Ionenkanalerkrankungen (Long-QT Syndrom, Brugada-Syndrom, katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie und Short-QT-Syndrom), Kardiomyopathien (arrhythmogene Kardiomyopathie, hypertrophe, dilatative und linksventrikuläre Non-Compaction-Kardiomyopathie und das „arrhythmic mitral valve syndrome“) sowie angeborene Herzfehler. Als ICD-Systeme stehen transvenöse, nontransvenöse (extrakardiale) und subkutane Systeme zur Verfügung; die Wahl ist individuell abhängig von dem Alter, von der Grunderkrankung, den anatomischen Gegebenheiten und der Notwendigkeit für Stimulation, antitachykarde Stimulation oder Resynchronisation. Die Komplikationsrate einer ICD-Therapie ist bei Kindern insbesondere durch nichtadäquate Schockabgaben und Sondendysfunktionen höher als bei Erwachsenen.