Erschienen in:
01.04.2012 | Leitthema
Inkontinenzmanagement beim orthotopen Blasenersatz
verfasst von:
Dr. A. Soave, R. Dahlem, M. Rink, S. Ahyai, M. Fisch
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Derzeit wird weltweit bei fast jeder zweiten radikalen Zystektomie die Indikation zur Anlage einer Neoblase gestellt. Mit diesem Artikel soll ein Überblick über die Inzidenz, die Pathophysiologie und das Management der Inkontinenz nach orthotopem Blasenersatz (OBE) gegeben werden. Insgesamt leiden nach Anlage einer Neoblase tagsüber bis zu 15%, nachts bis zu 45% der Patienten an einer Inkontinenz. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Pathophysiologisch handelt es sich tagsüber meist um eine Belastungsinkontinenz. Nachts beruht die Inkontinenz wahrscheinlich auf dem fehlenden vesikourethralen Reflex und einem reduzierten Tonus des M. sphincter externus. Neben konservativen Therapien stehen bei leichtgradiger Belastungsinkontinenz operative Therapieverfahren mit adjustierbaren und nicht-adjustierbaren Bändern sowie das ProACT® zur Verfügung. Der AMS800® kann als Standardtherapie der Belastungsinkontinenz nach OBE betrachtet werden. Bei den neueren Verfahren wie dem ATOMS®-Band und den artifiziellen Schließmuskeln FlowSecure® bzw. Zephyr® ZSI 375 ist die Datenlage beschränkt.