Intensivmedizinische Aspekte in der Notfallmedizin

Die Notfallmedizin und die Intensivmedizin weisen viele Gemeinsamkeiten auf. In dieser Übersichtarbeit wird zuerst auf die Begrifflichkeit der innerklinischen Notfallmedizin im Sinne einer einheitlichen Bezeichnung als Klinik für Notfallmedizin oder Notfallklinik eingegangen. Notfallmedizin und Intensivmedizin sind ein ortsungebundenes Konzept der Patientenversorgung im Sinne der Erkennung, Behandlung und Diagnostik akuter Gesundheitsstörungen, wobei die Notfallmedizin die gesamte Breite der Krankheitsschwere abdeckt, während die Intensivmedizin nur Organersatz und Organerhalt betreibt, dazu sehr spezialisierte Technik verwendet und nur Schwerkranke behandelt. Die Behandlung von Schwerstkranken in den Notfallkliniken erfordert spezielle intensivmedizinische Kenntnisse, sowohl vom ärztlichen als auch vom pflegerischen Personal. Für den ärztlichen Bereich berücksichtigt das Curriculum für den europäischen Facharzt für Notfallmedizin alle Inhalte, die für die Diagnose und Behandlung akut kritisch kranker Patienten notwendig sind. Für den pflegerischen Bereich existiert in Deutschland seit einigen Jahren eine diesbezügliche eigene Fachweiterbildung Notfallmedizin. Die Behandlung von Schwerstkranken in den Notfallkliniken erfordert aber auch eine adäquate räumliche Ausstattung der Notfallkliniken. Diesbezüglich bedarf es dringendst konkreter gesetzlich vorgegebener struktureller Qualitätskriterien. Aus der Literatur ist bekannt, dass intensivmedizinische Kompetenz in der Notfallklinik die Aufnahmerate auf Intensivstationen und die Sterblichkeit aller Notfallpatienten reduziert. Das Konzept von Intensiveinheiten in der Notfallklinik gewinnt in den USA an Popularität und sollte auch im deutschsprachigen Raum evaluiert werden.