Erschienen in:
10.10.2018 | Ösophagusresektion | Leitthema
Intrathorakale Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagus- und Kardiaresektion
Definition und Validierung der neuen CAES-Klassifikation
verfasst von:
PD Dr. A. Schaible, T. Schmidt, M. Diener, U. Hinz, P. Sauer, D. Wichmann, A. Königsrainer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Anastomoseninsuffizienz ist nach wie vor die Hauptursache für Mortalität nach Ösophagus- und Kardiaresektion. Da sich in Deutschland die Endoskopie als erste diagnostische Maßnahme beim Verdacht auf eine Insuffizienz etabliert hat, hat die CAES auf der Basis des endoskopischen Befundes eine Definition und Schweregradklassifikation der Insuffizienz nach Ösophagusresektion entwickelt und validiert.
Material und Methoden
Der 2010 publizierte und 2013 validierte Vorschlag der internationalen Studiengruppe für die Insuffizienz nach anteriorer Rektumresektion diente als Basis für die intrathorakale Anwendung. Die Schwere der Insuffizienz sollte anhand der Bedeutung für das klinische Management bewertet werden: Typ I konservatives Management, Typ II interventionell radiologisch oder endoskopische Therapie und Typ III chirurgische Revision. Im Unterschied zur Rektumklassifikation wurde eine Unterteilung des Typ III in eine Kategorie ohne (Typ IIIa) und mit Diskontinuitätsresektion (Typ IIIb) vorgenommen. Die Validierung erfolgte anhand eines 10-Jahres-Kollektivs aus den Unikliniken Heidelberg und Tübingen.
Ergebnisse
Im Zeitraum 2006 bis 2015 wurden alle 92 Patienten, die nach Ösophagus- und Kardiaresektion eine Insuffizienz entwickelten, in das Kollektiv eingeschlossen. Wir fanden einen signifikanten Anstieg der IMC/ICU-Tage mit aufsteigenden Typen der Klassifikation (p < 0,0143). Weiterhin fand sich eine signifikante Korrelation sowohl mit der allgemeinen Klassifikation postoperativer Komplikationen nach Clavien-Dindo als auch mit der Mortalität (p < 0,001).
Diskussion
Standardisierte Parameter sind die Voraussetzung, um Ergebnisse zwischen Kliniken und Studien vergleichen zu können. Die Validierung der hier vorgeschlagenen Klassifikation zeigt, dass die Differenzierung zwischen den Gruppen durch die Korrelationen zu Intensivaufenthalt, Clavien-Dindo und Mortalität untermauert wird und damit in Zukunft zur besseren Vergleichbarkeit der Daten zu Insuffizienz nach Ösophagusresektion beiträgt.