Erschienen in:
08.09.2016 | Rezension
Johann Platzer, Elisabeth Zissler (Hrsg) (2014) Bioethik und Religion. Theologische Ethik im öffentlichen Diskurs
Nomos, Baden-Baden, 451 Seiten, 64,00 Euro, ISBN 978-3-8487-1560-2
verfasst von:
JProf. Dr. Franziskus Knoll
Erschienen in:
Ethik in der Medizin
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Ausgabe 2/2017
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Auszug
Im vorliegenden Sammelband untersuchen 21 prominente Autorinnen und Autoren in vier Sektionen den Stellenwert christlich-theologischer Ethik innerhalb zeitgenössischer bioethischer Debatten westlich-postmoderner Gesellschaften. Der erste Teilbereich Religion im öffentlichen Diskurs erörtert die Ist-Situation des Religiösen in Staat und Gesellschaft und diskutiert verschiedene theoretische Erklärungen zu ihrer (künftigen) Verhältnisbestimmung. Auch wenn Religiosität und religiös begründete Lebensentwürfe für den Einzelnen wirkmächtig sind, büßen sie doch im Organisationsprinzip „Öffentlichkeit“ an Plausibilität ein. Im liberalen Staat sind sie zu einer Option neben anderen geworden (vgl. S. 35, 50 ff.). Angesichts einer Freiheit von resp. zur Religion entwickeln darum freiheitliche Gesellschaften recht unterschiedliche Antworten auf den Umgang mit der Vielfalt weltanschaulich-religiöser und nichtreligiöser Bekenntnisse sowie deren normativen Appellen (vgl. S. 36 ff., 96 ff., 112 ff.). Eine besondere Wertschätzung erfahren sie dagegen immer dann, wenn es ihnen gelingt, in ethisch schwierigen Diskursen Entscheidungsangebote vorzuhalten oder Sinnpotenziale eines gelingenden menschlichen Lebens zu erschließen helfen (vgl. S. 52 ff., 69 ff., 76 ff., 99 ff.). …