Erschienen in:
01.10.2010 | Originalien
Jugendliche mit Störungen der Geschlechtsentwicklung
verfasst von:
E. Kleinemeier, M. Jürgensen, A. Lux, P.M. Widenka, Prof. Dr. U. Thyen, Arbeitsgruppe des BMBF Netzwerks IS/DSD
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD) umfassen eine heterogene Gruppe angeborener Abweichungen der geschlechtlichen Determinierung und Differenzierung. Die Auseinandersetzung mit der DSD bedeutet für Jugendliche eine nichtnormative Anpassungsleistung zusätzlich zu den allgemeinen Entwicklungsaufgaben des Jugendalters.
Methoden
Zwischen 2005 und 2007 wurden 60 Jugendliche mit DSD in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Die Messung des psychosozialen Wohlbefindens erfolgte mit generischen, validierten Verfahren und einem diagnosespezifischen Fragebogen.
Ergebnisse
Das psychische Wohlbefinden der Jugendlichen ist für die Gesamtgruppe nicht eingeschränkt. Es zeigten sich aber bei den Mädchen mit DSD Probleme bei der Bewältigung spezifischer Entwicklungsaufgaben. Sie sind weniger sexuell aktiv als Gleichaltrige. Jugendliche, die in der Pubertät eine Hormonersatztherapie benötigen, zeigen Einschränkungen des Wohlbefindens in mehreren Bereichen.
Schlussfolgerung
Jugendliche mit DSD benötigen Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit dem Anpassungsdruck und anstehende Behandlungsentscheidungen in einer offenen, respektvollen Atmosphäre.