Erschienen in:
01.09.2014 | Talusfraktur | Leitthema
Sekundäre anatomische Rekonstruktion fehlverheilter zentraler Talusfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. H. Zwipp, M. Gavlik, S. Rammelt
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Fehlverheilungen nach Talushals-, Taluskörper- und/oder Taluskopffraktur mit Verwerfung des oberen Sprunggelenks, des unteren Sprunggelenks und/oder zusätzlich des Talonavikulargelenks im Sinne der Gelenkinkongruenz oder einer Pseudarthrose beeinträchtigen Patienten hinsichtlich Funktion und Schmerzen erheblich.
Methode
In einer 20-Jahres-Periode von 1994 bis 2013 wurden in der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ in Dresden insgesamt 25 Patienten einer sekundären, anatomischen Rekonstruktion des Talus zugeführt. Das mittlere Alter der Patienten betrug 31,9 (15–71) Jahre, nur 4 von 25 waren weiblichen Geschlechts. 11 Patienten waren vorausgehend rein konservativ, 3 semioperativ mit Fixateur externe, im Mittel 7,6 (1,5–42) Monate nach Fraktur vorbehandelt und 11 Patienten auswärtig offen-operativ im Mittel 8,4 (1–24) Monate zuvor versorgt worden. Initial bestanden 9 Corpus- und 14 Collum- sowie 2 Caput-tali-Frakturen.
Ergebnisse
Die 25 Fälle der Talusfehlverheilung nach eigener Klassifikation (Zwipp und Rammelt, Zentralbl Chir 128:218–226, 2003) entsprachen dem Typ I („malunion“) in 12 Fällen, dem Typ II („nonunion“) in 5 Fällen und dem Typ III („malunion/nonunion“ mit Partialnekrose) in insgesamt 8 Fällen. In 21 von 25 Fällen wurde ein bilateraler Zugang benötigt, in 6 Fällen zusätzlich eine Innenknöchelosteotomie. Der mittlere klinisch-radiologische Nachuntersuchungszeitraum betrug für 22 von 25 Patienten im Mittel 5,4 (1,0–21,5) Jahre postoperativ. Der AOFAS-Punktwert erhöhte sich von präoperativ 36,6 auf 86,7 (p < 0,001).