Erschienen in:
23.04.2019 | Herzschrittmacher | Schwerpunkt
Kardiale implantierbare elektronische Devices
Elektromagnetische Interferenzen bei Elektrokauterisation, Lithotripsie und Physiotherapie
verfasst von:
Dr. Thomas Czermak, PD Dr. Stephanie Fichtner
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Die Versorgung von Patienten mit kardialen implantierbaren elektronischen Devices („cardiac implantable electronic devices“, CIED) stellt insbesondere im interventionellen und operativen Bereich aufgrund einer Vielzahl von möglichen elektromagnetischen Interferenzen eine besondere Herausforderung dar. Trotz der Komplexität heutiger CIED-Systeme lässt sich die überwiegende Mehrheit aller Eingriffe mit hoher Sicherheit für den Patienten durchführen. Aufgrund der eingeschränkten Datenlage haben die vorhandenen Positionspapiere einen insgesamt geringen Evidenzgrad und sind zudem häufig widersprüchlich. Insbesondere bezüglich des perioperativen Managements von CIED-Patienten beim Einsatz der Hochfrequenzchirurgie, einer der bedeutendsten Quellen elektromagnetischer Interferenzen im medizinischen Bereich, wurden jedoch in letzter Zeit einige neue Studien veröffentlicht, welche teilweise ein pragmatischeres Konzept vorschlagen als es sich in den aktuellen Gesellschaftsempfehlungen wiederfindet. Der aktuelle Artikel gibt ein Beispiel für ein entsprechend an die neuere Evidenz angepasstes Versorgungskonzept. Die Anwendung der extrakorporalen Stoßwellen-Lithotripsie bei CIED-Patienten wurde aufgrund früherer Studien mit besonderer Vorsicht gesehen. Die klinischen Erfahrungen mit aktuellen CIED-Systemen zeigen jedoch, dass ein Einsatz dieser Technik in der Regel sicher möglich ist. Physiotherapeutische Maßnahmen beinhalten häufig die Anwendung elektromechanischer Hilfsmittel, welche teilweise ein relevantes Interaktionsrisiko mit CIED-Systemen bergen. Auch hier ist ein sicherer Einsatz teilweise möglich, dieser sollte jedoch nach Rücksprache mit der betreuenden CIED-Ambulanz erfolgen.