22.01.2024 | Karotisstenose | CME
Karotisrevaskularisation
Evidenzbasiertes Management
Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 1/2024
zum CME-Kurs Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der Schlaganfall stellt trotz intensivierter Bemühungen mit Ausbau von Stroke Units weiterhin einen relevanten gesundheitsökonomischen Aspekt dar und führt die Liste der Gründe für eine Invalidisierung des alternden Menschen nach wie vor an. Mit verbesserten medikamentösen Maßnahmen („best medical treatment“, BMT) konnte das natürliche Schlaganfallrisiko bei extrakraniellen Stenosen der Arteria carotis interna in den vergangenen Jahren relevant gesenkt werden. Damit erhöht sich der Leistungsanspruch an revaskularisierende Verfahren (Karotisendarterektomie und Stentbehandlung). Trotz intensivierter BMT gibt es jedoch weiterhin Patienten, die Plaquecharakteristika und morphologische Kriterien aufweisen, welche ein erhöhtes Schlaganfallrisiko im natürlichen Verlauf bedingen. Für Patienten mit symptomatischen Karotisstenosen stellt die Operation weiterhin das Therapieverfahren der ersten Wahl dar. In Abhängigkeit vom zerebralen Befund sollte die Operation 3 bis 7 Tage nach neurologischem Index-Event durchgeführt werden. Die TCAR („trans carotid artery revascularization“) wird seit einigen Jahren als Alternative zum transfemoralen Karotisstent eingesetzt. Randomisierte Evidenz zur Beurteilung der Vergleichbarkeit dieses Verfahrens mit der Operation oder dem klassischen CAS („carotid artery stenting“) fehlt bislang. Auswertungen aus Registerdaten deuten auf bessere Ergebnisse für TCAR als für die transfemorale Stentbehandlung hin.