Erschienen in:
17.08.2016 | Rückenschmerzen | Originalien
Kassenunterschiede bei chronischen Rückenschmerzen und Gelenkerkrankungen
Ergebnisse einer Querschnittsstudie auf Grundlage der Daten des sozioökonomischen Panels von 2013
verfasst von:
A. Luque Ramos, F. Hoffmann
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Versorgungsforschung greift zunehmend auf Abrechnungsdaten von Krankenkassen zurück. Es ist bekannt, dass sich Kassen in ihrer Sozial- und Morbiditätsstruktur unterscheiden. Unklar ist, ob es auch Unterschiede bei den Prävalenzen muskuloskelettaler Erkrankungen gibt.
Zielsetzung
Ziel war es, die Sozialstruktur verschiedener Krankenkassen und die Prävalenz von Gelenkerkrankungen und chronischen Rückenbeschwerden zu vergleichen.
Methodik
Als Datenbasis diente die 30. Welle (2013) des sozioökonomischen Panels. Das durchschnittliche Alter, die Geschlechtsverteilung, die Staatsangehörigkeit, die Schulbildung und die Form der Erwerbstätigkeit wurden nach Krankenkassenzugehörigkeit ausgewertet. Die Prävalenzen von Gelenkerkrankungen und chronischen Rückenbeschwerden wurden stratifiziert nach Kassenzugehörigkeit berechnet und nach Alter und Geschlecht standardisiert.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 19.146 Teilnehmer eingeschlossen. Die meisten Teilnehmenden waren bei der AOK (4934) versichert, gefolgt von den BKKen (2632) und der BARMER GEK (2398). Zwischen den Kassen herrschten hinsichtlich der Sozialstruktur große Unterschiede. Allein der Anteil Erwerbsloser lag zwischen 33,3 % (IKK) und 50,6 % (AOK). Die alters- und geschlechtsstandardisierte Prävalenz von Gelenkerkrankungen (20,7 %; 95 %-KI: 20,1–21,3) schwankte zwischen 17,4 % (95 %-KI: 15,8–19,0) (PKV) und 22,4 % (95 %-KI: 21,1–23,6) (AOK). Die Prävalenz von chronischen Rückenbeschwerden (18,0 %; 95 %-KI: 17,4–18,5) lag zwischen 13,5 % (95 %-KI: 12,2–14,9) (PKV) und 20,6 % (95 %-KI: 19,4–21,8) (AOK).
Schlussfolgerung
Auch bei muskuloskelettalen Erkrankungen gibt es Unterschiede in der Prävalenz zwischen den Krankenkassen. Eine Übertragbarkeit von Analysen einzelner Kassen auf die Gesamtbevölkerung ist somit nur eingeschränkt möglich.