Zusammenfassung
Schon im Altertum war bekannt, dass durch Fasten epileptische Anfälle verhindert oder in ihrer Frequenz reduziert werden können. Ursache hierfür ist die Ausbildung einer ketoazidotischen Stoffwechsellage durch gesteigerten Fettabbau. Um einen solchen Effekt längerfristig aufrecht zu erhalten, muss jedoch die Kalorienaufnahme so drastisch reduziert werden, dass binnen weniger Wochen eine Gefährdung des gesamten Organismus eintritt. In den 1920 Jahren konnte aber gezeigt werden, dass ein solcher Stoffwechselzustand auch durch eine extrem fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung imitiert werden kann. Hierfür wurde der Begriff ketogene Diät (KD) geprägt. Nach zunächst größerem Interesse wurde der KD im Weiteren aufgrund der Entwicklung neuer potenter Antiepileptika nur wenig Beachtung geschenkt. Erst seit den 1990er Jahren gewinnt die KD wieder zunehmend an Bedeutung (Wheless 2008). Hierzu beigetragen haben auch der Spielfilm »First do no harm«, in dem der Filmproduzent Jim Abrahams die Krankheitsgeschichte seines Sohnes Charly schildert, der unter einer KD dauerhaft anfallsfrei geworden ist, und die ebenfalls von ihm gegründete Charly-Foundation, die Forschungsprojekte im Zusammenhang mit der KD unterstützt (www.charliefoundation.org).