Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Klinische Aspekte der Vorläuferläsionen des oberen Gastrointestinaltrakts
verfasst von:
Prof. Dr. H.-J. Meyer
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Sonderheft 2/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Eine Vielzahl molekularer und genetischer Aberrationen sind in der Karzinogenese der Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts charakterisiert. Spezifische pathognomonische genetische Veränderungen existieren weiterhin nicht. Die primäre Prävention mit Kontrolle der kausalen endo- und exogenen Faktoren besitzt vorrangige Bedeutung. Screeningendoskopien zum Nachweis von Vorläuferläsionen oder Frühkarzinomen werden in der westlichen Welt nicht empfohlen, da die Inzidenz der präneoplastischen Veränderungen, vor allem die hochgradige intraepitheliale Neoplasie, für den Barrett-Ösophagus bzw. Magen nur 4% bzw. 0,6% ausmachen. Die sekundäre Prophylaxe nach erfolgter Veränderung der Mukosa stellt eine Herausforderung an die endoskopische Diagnostik und Therapie mit Biopsie bzw. Resektion dar. Bei Nachweis einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie ist die komplette Resektion, beim Barrett-Ösophagus zudem mit kompletter Ablation der Barrett-Schleimhaut, anzustreben. Basierend auf dem pathologischen Befundbericht ist die enge Kooperation zwischen Endoskopiker und Chirurgen notwendig, um die jeweils individuelle Therapie mit kurativem Ansatz einleiten zu können.