03.11.2016 | Knocheninfektionen | Klinische Studien
Lokale Antibiotikafixation durch Fibrinbesprühung
Bei Knocheninfekten mit Weichteilbeteiligung
verfasst von:
Dr. med. Maren Janko, Dr. med. Christoph Nau, Prof. Dr. Ingo Marzi, Prof. Dr. Johannes Frank
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Bei akuten oder chronischen Knocheninfektionen mit begleitender Weichteilbeteiligung ist der momentane Goldstandard das radikale chirurgische Débridement inklusive der Ausbau infizierter Prothesen. Eine systemische Antibiose entsprechend dem Antibiogramm wird angeschlossen. Oftmals sind mehrere Revisionsoperationen notwendig, um eine Ausheilung zu erreichen. Die Anwendung lokaler Antibiotika bzw. antibiotikahaltiger Materialien ist in der Knochenchirurgie üblich. Neben den üblichen Verfahren, die von der Industrie angeboten und propagiert werden, haben wir bei 21 Patienten die lokale Antibiotikaapplikation in Kombination mit einer Fibrinkleberbesprühung durchgeführt und diese ausgewertet. Acht der 9 Wunden mit Knochenbeteiligung im Bereich der unteren Extremität konnten zur Ausheilung gebracht werden. Von den besonders komplexen Wunden des Beckens waren wir in 2 von 3 Fällen erfolgreich. Problematisch zeigten sich – wie zu vermuten – die Protheseninfekte. Von den 7 desolaten Fällen konnten lediglich 2 Fälle dauerhaft zur Ausheilung gebracht werden. Inzwischen wenden wir die beschriebene Methode für solche speziellen desaströsen Infektsituationen regelmäßig an. Dies erfolgt jedoch nur in Kombination mit den etablierten chirurgischen Verfahren der septischen Chirurgie und dem antiinfektiven Management.