Erschienen in:
01.02.2015 | Einführung zum Thema
Komplikationen in der Leberchirurgie
Morbidität und Mortalität konnten deutlich gesenkt werden
verfasst von:
Prof. Dr. C.J. Bruns
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2015
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Auszug
Die operative Therapie primärer und sekundärer Erkrankungen der Leber ist heute ein Standardverfahren. Seit der ersten Leberresektion durch Langenbruch 1888 gab es auf diesem Gebiet zahlreiche Innovationen. In einigen klinischen Studien der letzten Jahre konnte überzeugend gezeigt werden, dass Leberresektionen sicher und effizient durchführbar sind. Die verbesserten Ergebnisse in der Leberchirurgie beruhen einerseits auf einer wesentlich genaueren und detaillierteren sowohl radiologischen als auch internistischen Diagnostik der zugrunde liegenden Erkrankung der Patienten und damit einer genaueren Operationsplanung. Des Weiteren hat die zunehmende Kenntnis der Leberphysiologie und -anatomie substanziell zur Optimierung der Narkoseführung und zur besseren Einschätzung der Funktion des verbleibenden Leberrestes geführt. Dies gelingt, obwohl die Radikalität und das Ausmaß der Resektionen in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben. Inzwischen werden in größeren Zentren für hepatobiliäre Chirurgie Leberresektionen von bis zu 80% der Lebermasse routinemäßig durchgeführt. Der Anteil komplexer Operationen hat sich nicht zuletzt durch die Zunahme multimodaler Behandlungskonzepte substanziell gesteigert. Trotzdem konnten die Morbidität (<45%) und Mortalität (<5%) nach Leberresektionen in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. Dies betrifft das offene und minimal-invasive Vorgehen gleichermaßen. Bedingt durch die im Laufe der Zeit deutlich verbesserte Intensivmedizin resultiert die eher höhere Komplikationsrate nach ausgedehnten Leberresektionen nicht in einer ebenso höheren Letalität. …