Erschienen in:
23.11.2018 | Kontrazeption | kurz notiert
Migräneprophylaxe: keine Valproinsäure bei Frauen im gebärfähigen Alter
verfasst von:
Hans-Christoph Diener
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 11/2018
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Auszug
Valproinsäure ist zweifelsfrei in der Migräneprophylaxe wirksam. In Deutschland besteht die Erstattungsmöglichkeit durch die gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der Off-label-Deklaration, da keine offizielle Zulassung zur Migräneprophylaxe erfolgt war. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde darauf verwiesen, dass Valproinsäure teratogene Eigenschaften hat und Frauen im gebärfähigen Alter eine zuverlässige und wirksame Kontrazeption betreiben müssen. Die europäische Kopfschmerzgesellschaft (EHF) und die europäische Medizinagentur (EMEA) weisen darauf hin, dass immer noch Frauen im gebärfähigen Alter zur Migräneprophylaxe Valproinsäure erhalten, obwohl keine zuverlässige Kontrazeption erfolgt. Sie raten explizit von der Verschreibung von Valproinsäure ab. Sollte diese weiterhin erfolgen, muss eine ausführliche, schriftlich zu dokumentierende Aufklärung über das teratogene Risiko erfolgen und einmal im Jahr eine Risikobewertung vom verschreibenden Arzt vorgenommen werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wird in Kürze eine aktualisierte Stellungnahme zum Einsatz von Valproinsäure bei Frauen im gebärfähigen Alter abgeben. …