Eine 57-jährige Patientin mit einer langjährigen Migräneanamnese entwickelte während der Arbeit (Bürotätigkeit) akute starke bifrontale Kopfschmerzen mit Übelkeit und Schwindel, die deutlich anders als die bekannten Beschwerden empfunden wurden, und bat ihren Mann, sie abzuholen und nach Hause zu bringen. Dieser alarmierte den Rettungsdienst, der sie in Notaufnahme A brachte. Die Patientin bot auf dem Weg dorthin sowie auch im Verlauf eine Episode einer akut einsetzenden ausgeprägten anterograden Amnesie mit repetitivem Nachfragen („Was ist heute für ein Tag?“). In Notaufnahme A wurde bei hypertensiver Entgleisung ohne vorbekannte arterielle Hypertonie und weiterhin anhaltenden Kopfschmerzen mit einer Stärke von 7/10 gemäß numerischer Rating-Skala (NRS) eine Computertomographie des Schädels durchgeführt, die einen unauffälligen Befund erbrachte. Bei bis auf die Amnesie fokal neurologisch unauffälliger Patientin wurde neben einer Migräneattacke die Diagnose einer transienten globalen Amnesie (TGA) gestellt. Nach Besserung der Kopfschmerzen unter analgetischer Therapie mit 1000 mg Metamizol i.v. erfolgte die Entlassung nach Hause mit der Empfehlung einer antihypertensiven Therapie mit Amlodipin; das amnestische Syndrom war im Weiteren vollständig regredient. Zwei Tage später stellte sich die Patientin aufgrund von erneut rasch aufgetretenen bifrontalen starken Kopfschmerzen (10/10 NRS) mit vegetativer Begleitsymptomatik und erneut sehr hohen Blutdruckwerten in Notaufnahme B vor. Auf Gabe von 1000 mg Metamizol i.v. kam es zu einer deutlichen Besserung der Kopfschmerzen (2/10 NRS) und damit einhergehend nahezu zur Normalisierung des Blutdrucks (bei Entlassung 150/90 mm Hg). Eine ergänzende lumbale Liquorpunktion war von der Patientin trotz entsprechender Empfehlung nicht gewünscht, aufgrund der 2 Tage zuvor erfolgten CT-Bildgebung wurde auf eine erneute Bildgebung verzichtet, die Patientin wurde in die ambulante Weiterbetreuung entlassen. Am Folgetag (Tag 3 nach Beginn der Symptomatik) suchte die Patientin Notaufnahme C aufgrund einer erneuten maximalen Schmerzexazerbation mit begleitender Photophobie auf. Dort erhielt die Patientin bei erneuter Diagnose von Migränekopfschmerzen insgesamt 150 mg Tramadol, 500 mg Acetylsalicylsäure, 62 mg Dimenhydrinat, 200 mg Prednisolon sowie 2 g Metamizol. Es kam zu einer leichten Besserung der Symptomatik. Weitere 2 Tage später (Tag 5 nach Beginn der Symptomatik) erfolgte eine erneute Konsultation bei rasch progredientem Kopfschmerz in Notaufnahme D, wo die nun durchgeführte Bildgebung mittels CT und MRT den Nachweis von subarachnoidalem/sulkalem Blut links okzipital erbrachte (Abb. 1), was eine Verlegung in unsere Klinik nach sich zog.
×
…
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten
Wenn unter einer medikamentösen Hochdrucktherapie der diastolische Blutdruck in den Keller geht, steigt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse: Darauf deutet eine Sekundäranalyse der SPRINT-Studie hin.
Ist die Tau-Last noch gering, scheint der Vorteil von Lecanemab besonders groß zu sein. Und beginnen Erkrankte verzögert mit der Behandlung, erreichen sie nicht mehr die kognitive Leistung wie bei einem früheren Start. Darauf deuten neue Analysen der Phase-3-Studie Clarity AD.
Neue arznei- und zellbasierte Ansätze, Frühdiagnose mit Bewegungssensoren, Rückenmarkstimulation gegen Gehblockaden – in der Parkinsonforschung tut sich einiges. Auf dem Deutschen Parkinsonkongress ging es auch viel um technische Innovationen.
Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.